!Mediengruppe Bitnik
Opera Calling

Die Hacking Performance und Installation Opera Calling ist im Rahmen einer Ausstellung des Cabaret Voltaire, Zürich entstanden. Vom 9. – 26. Mai 2007 haben Bitnik mehrere Wanzen im Auditorium der Zürcher Oper versteckt, die Live-Aufnahmen der in diesem Zeitraum gespielten Opern über zufällige Anrufe an die im Telefonbuch eingetragenen Nummern der Einwohner*innen von Zürich übertragen haben. In einer Installation aus Hundert von der Decke hängenden Telefonhörern konnten die Museumsbesucher die Anrufe mitverfolgen. Bis alle Wanzen von den Opernbetreibern entdeckt wurden sind 90 Stunden Oper an 4363 Haushalte live übertragen worden.
Die Künstler haben sich nicht nur das Eigentum einer Hochkultur angeeignet und in ein Low-Medium übertragen. Sie haben vielmehr ein ausdrücklich non verbales Erlebnis mit einem Kommunikationsmedium gekreuzt. Die gehackten Opernzuhörer werden, anders als in der Oper, zu Kommentatoren des musikalischen Erlebnisses und die Ausstellungsbesucher im öffentlichen Museumsraum Zeuge von manch einer unterhaltsamen, privaten Auseinandersetzung mit dem Medium der Oper im engsten Familienkreis um den Telefonlautsprecher herum.
(Text: Bettina Back)

Titel: Opera Calling
Jahr: 2007
Format: Video, Software, Elektronik, Installation
Dimension: variable
Ankauf: Dauerleihgabe der Bundeskunstsammlung seit 2020, Inv.Nr. S0064.