Die digitale Video-Collage Praying for my haters (2019) der in Genf lebenden französischen Künstlerin Lauren Huret beginnt mit dem Blick auf einen gesichtslosen Büroturm in Manila. Es ist der Sitz eines Subunternehmers, welcher für Social Media Giganten wie Facebook und Instagram Heerscharen sogenannter Content Moderatoren beschäftigt. Ihre Aufgabe ist es, das Netz von anstössigen, gewalttätigen Bildern zu säubern, indem sie im Sekundentakt Daten löschen.
MehrVororte der Körper ist eine konsequente Animation, die das Medium Film auf ihren Ursprung, das Bild, zurückwirft. Ausgehend von Tauchern auf einer Plattform im Meer taucht der Betrachter zeitgleich durch Bildräume in Bildwelten, deren assoziative innere Logik mit den Gewohnheiten der konventionellen Narration kollidiert.
MehrMithilfe eines CAD-Programms, das Ende der Neunziger Jahre vor allem für Visualisierungen von grossen Architekturprojekten, wie etwa eines Fussballstadions, Verwendung fand, zeigt uns Graumann in My living room einen Einblick in ein ganz persönliches Arbeits- und Schlafzimmer.
MehrDie metapohrisch angelegte Handlung eines Dialogs in Form eines Autounfalls, in dem sich zwei Subjekte in Zeitlupentempo annähern, letztendlich ineinander krachen, bietet die formale Struktur des Filmes. Gegenseitige Abhängigkeiten und Prägungen werden sinnbildlich veranschaulicht.
MehrPhilipp Gasser hat sich seit seinen künstlerischen Anfängen mit der Zeichnung beschäftigt. Dies ist bis heute, wo er vornehmlich medial arbeitet, so geblieben. Obwohl als einfache Projektionen inszeniert, entwickeln seine Animationen eine physische Sogwirkung. Sie greifen aus dem Bild hinaus und involvieren die Betrachter physisch.
MehrAnlässlich des neuen Millenniums hat Philipp Gasser eine Arbeit über ein damit vermeintlich einhergehendes neues Menschenbild unter dem Titel Der moderne Mensch geschaffen: In einem normal beleuchteten Ausstellungsraum wird eine Projektion mittels eines Spiegels in zwei Projektionen übers Eck oder auf zwei gegenüberliegende Wände gesplittet.
MehrFormales Gewissen (2013) beendet eine Trilogie mit Dialogischer Abrieb (2011) und Vororte der Körper (2012) mit der Yves Netzhammer mögliche Formen der Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt untersucht.
MehrDer Schweizer Medienkünstler Marc Lee verknüpft in seiner Netzarbeit Pic-Me die Soziale Plattform Instagram mit einem Google Earth Browser-Plug-in, mittels dessen er den Standort von Instagram Usern lokalisiert, die gerade ein Selfie unter dem Hashtag #me gepostet haben.
MehrIn Cool clouds that look like they should be spelling something, but they don't (2012/2016) suchte Stefan Karrer im Internet nach Bildern, die mit Begriffen wie "Cloud", "Wave" oder "Rock" in Verbindung mit Adjektiven wie "cool", "crazy" oder "lonely" kommentiert wurden.
MehrIn ihrer Werkserie CCTV – A Trail of Images, greift die !Mediengruppe Bitnik in Überwachungssysteme im Stadtraum ein. Mittels selbstgebauten Signalempfängern machen sie verborgene Videoüberwachungssignale aus dem urbanen Raum sichtbar.
MehrFür Frequency hat Esther Hunziker Found Footage eines Livekonzerts so oft komprimiert, bis die Bewegungen der Bandmitglieder in ständig wandelnde Farbfelder zerfliessen. Der dazu passende, "elektrosphärische" Soundtrack, wie ihn die Künstlerin selbst treffend bezeichnet, besteht aus sich überlappenden Radiofrequenzen.
MehrMax Payne Cheats Only ist der Abschluss einer Serie von Videospielappropriationen des niederländisch-belgischen Künstlerduos Jodi. Die bestehende Figur des Third-Person-Shooters Max Payne wird nach allen Regeln der Programmierkunst in einer sinnentleerten Aneinanderreihung von sich repetierenden Mikrohandlungen demontiert.
MehrKotomisi ist die Bezeichnung für ein traditionelles Gewand, welches Sklavinnen vor und nach der Befreiung in der ehemaligen holländischen Kolonie Surinam im 17. Jahrhundert trugen. Der Stoff für das mehrschichtige Kleidungstück, bestehend aus Rock, Jacke und Kopfteil, wurde in translokalen Produktions-und Distributionsprozessen in Europa, Afrika, Asien und Amerika hergestellt und repräsentierte darin die Gegebenheiten und sogar die Zahlungsmethoden eines bereits zu dieser Zeit hochglobalisierten Sklavenhandels.
MehrDie Zürcher !Mediengruppe Bitnik (Carmen Weisskopf und Domagoj Smoljo), bekannt durch die medienreflexive Anwendung von Hacking-Strategien, verwendet für ihr Netzprojekt Download Finished Filme aus P2P-Netzwerken und Online-Archiven.
MehrEHB 5866 ist die fiktive Galaxie der Basler Künstlerin Esther Hunziker, die aus einer einzigen realen Fotografie des Marsmondes Phobus besteht. In hundertfacher Überlagerung drehen sich die Schichten des Abbildes des Himmelskörpers in wandelnden Konstellationen statt um den Roten Planeten um sich selbst.
MehrLideslied ist die erste Videoarbeit der Schweizer Künstlerin Aline Zeltner, die zunächst vor allem mit Objekten, Installationen und Performance gearbeitet hatte. In einer überlebensgrossen Projektion in Zeitlupe und unter rhythmischen Saitenklängen reitet eine Frau auf einem braun glänzenden Pferd aus der Tiefe einer sommerlich grünen Wiese auf die Betrachtenden zu.
MehrIn dem Videoloop Patience zeigt der amerikanische Künstler Adam Cruces, der sich u. a. für die spezifische Ästhetik des Digitalen interessiert, das Gesicht einer computergenerierten Schönheit. Ihre Züge bleiben unbewegt, während die hypnotische Wellenbewegung eines Mac-OS Bildschirmschoners in ihren ausgehöhlten Augen auf und nieder weht.
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