In einer Zeit des rasanten technologischen Wandels und der Schnelllebigkeit von Technologien spielt die Frage des Erhalts des digitalen Erbes eine zunehmend wichtigere Rolle. Neben seiner Ausstellungs- und Veranstaltungstätigkeit widmet sich das HeK diesem zentralen Thema. Als Ort der wissenschaftlichen Auseinandersetzung und Bündelung von Kompetenzen arbeitet das HeK mit nationalen und internationalen Partnern an den Herausforderungen, die die Bewahrung digitaler Kunst mit sich bringt.
Erste Setzungen wurden bereits im Rahmen des trinationalen Forschungsprojekts Digitale Medienkunst am Oberrhein. Konservierung – Restaurierung – Zukunftssicherung (2010-2012) möglich, die in einer umfassenden Publikation zum Thema der Konservierung digitaler Kunst mündeten, an der das HeK mit einer Fallstudie und Texten beteiligt ist. Durch dieses Forschungsprojekt konnte das HeK mit Mitteln des Bundesamtes für Kultur, des Kunstkredits Basel-Stadt und kulturelles.bl, der Abteilung Kultur des Kantons Basel-Landschaft, erste Werke für eine Sammlung erwerben, die dem HeK als Dauerleihgaben zur Verfügung stehen. Weitere Schenkungen durch die Christoph Merian Stiftung kamen dazu und bilden den Grundstock der Sammlung, die langfristig weiter ausgebaut und um ein zentrales Archiv für künstlerische Produktionen erweitert werden soll. Ein wichtiger Aspekt für den Aufbau der Sammlung ist die umfassende Dokumentation der Werke und die Skizzierung von individuellen Lösungsansätzen für ihren Erhalt. Dafür wird auch weiterhin der Austausch mit nationalen und internationalen Kolleginnen und Kollegen und der wissenschaftliche Austausch und gemeinsame Diskurs mit Forschungseinrichtungen gesucht.
Die Sammlungsschwerpunkte liegen nicht nur auf digitalen Werken, sondern beinhalten neben installativen und softwarebasierten Arbeiten auch ortspezifische Werke für das Dreispitzareal und ganz Basel, die im Rahmen von Ausstellungsprojekten am HeK entstanden sind bzw. noch entstehen werden. Der Fokus der Sammlung liegt nicht auf technischen Formaten, sondern auf inhaltlichen Fragestellungen, die gesellschaftsrelevante Bezüge herstellen, Zugänge zur Informationssphäre thematisieren, vernetzte Systeme reflektieren und ausbilden, eine neue ästhetische Praxis aufzeigen beziehungsweise neue Wahrnehmungserfahrungen ermöglichen.
Das HeK zeichnet sich durch seine einzigartige Sammlung aus, deren Fokus auf der «born-digital-art» liegt, also Kunst, die im digitalen Medium entstanden und verortet ist. Die Medienkunst umfasst viele künstlerische Ausdrucksformen und den Einsatz unterschiedlichster Materialien - von softwarebasierter Kunst, Computercode, Bewegtbildern bis hin zu interaktiven Installationen oder Klangenvironments. Das HeK trägt in seiner Sammlung dem breiten Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen im Spannungsfeld von Kunst und Medientechnologien Rechnung. Der Fokus liegt dabei nicht auf technischen Formaten, sondern auf inhaltlichen Fragestellungen, die gesellschaftsrelevante Bezüge herstellen, Zugänge zur Informationssphäre thematisieren, vernetzte Systeme reflektieren und ausbilden, eine neue ästhetische Praxis aufzeigen, beziehungsweise neue Wahrnehmungserfahrungen ermöglichen. Die vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen machen es notwendig, Schwerpunkte zu setzen. Das HeK setzt diese im Bereich der Software- und netzbasierten Kunst, die in der Schweiz eine spezifische künstlerische Praxis ausgebildet hat.
Viele der Werke sind Online zugänglich. Ansonsten sind die Werke der Sammlung nicht permanent zu sehen, aber werden in Ausstellungskontexten gezeigt.
Digitale Kunst hat sich in ihren unzähligen Ausprägungen in der künstlerischen Produktion längst etabliert; die kulturelle Relevanz steht außer Frage. Ihr Erhalt jedoch stellt Museen und Sammlungen vor neue Aufgaben: Was tun, wenn die Technik eines Kunstwerks bereits veraltet ist, sobald man das Gerät einmal eingeschaltet hat? Wie geht man mit künstlerischen Werken um, die auf proprietäre Software angewiesen sind, die von den Herstellern nicht mehr weiterentwickelt wird, oder deren Hersteller nicht mehr existieren? Wie lassen sich netzbasierte Projekte für die Zukunft erhalten?